Aktuelles

Let's disco!

Am 16. September hieß es wieder „Lebenshilfe meets JUZE“. In Kooperation mit dem Kinder-, Jugend- und Familienzentrum Graben-Neudorf (JUZE) machten Menschen mit und ohne Behinderungen die Tanzfläche unsicher. Getreu dem Disco-Motto: „Wer nicht tanzt, ist indiscotabel“ ;)! Rund 100 Gäste waren vor Ort, die Stimmung war ausgelassen.

Der Termin für die nächste JUZE-Disco steht bereits fest: Am 2. Dezember 2022 kann weitergetanzt werden. Den Termin gerne schon mal im Kalender festhalten, Details folgen.

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Neues Infektionsschutzgesetz: diskriminierend und unverhältnismäßig

Ab 1. Oktober 2022 gilt das neue Infektionsschutzgesetz. Wir als Verein sind fassungslos: Die Regelungen sind eine schallende Ohrfeige für Menschen mit Behinderungen und ihre Betreuenden. Für die Eingliederungshilfe gilt demnach nämlich bis zum 7. April 2023 Folgendes:

  1. Mitarbeitende, Bewohnende, Personal und Besuchende müssen gleichermaßen eine FFP2-Maske tragen. Ausnahmen gelten nur beim Essen und wenn sich die Bewohnenden alleine in ihren Zimmern aufhalten.
  2. Das Personal muss mindestens drei Mal pro Kalenderwoche einen negativen Testnachweis vorlegen.
  3. Darüber hinaus dürfen Besuchende die Lebenshilfe nur nach Vorlage eines negativen Testergebnisses betreten. Der Test darf maximal 24 Stunden alt sein und muss entweder vor Ort unter Aufsicht der Einrichtung oder von einer zugelassenen Teststelle vorgenommen worden sein. Einzige Ausnahme bilden Besuche von Menschen wie Handwerkern oder Postboten, die keinen Kontakt zu Menschen mit Behinderungen haben.

Während der Rest der Bevölkerung in Deutschland wieder weitgehend normal lebt, gelten für die Eingliederungshilfe strengere Regelungen als zu Beginn der Pandemie. Das widerspricht in höchstem Maß unserem Menschenbild – von der Umsetzung der Behindertenrechtskonvention und des Bundesteilhabegesetzes ganz zu schweigen.

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Die Tasche deines Lebens

Hausschwein Rosita, Berggorilla Johnny oder Leguan Matilda: Fans des Animationsfilm „Sing – Die Show deines Lebens“ kennen die tierischen Hauptdarsteller. Und haben noch bis mindestens Ende der Woche die Chance, eine Tasche mit dem Konterfei ihres Lieblingsakteuers im Cineplex Bruchsal zu erwerben. Dafür haben Menschen mit Behinderungen in der Werkstatt der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten die nicht mehr genutzten Kinoplakate umgenäht. Auch aus anderen ehemaligen Werbemitteln wie Fahnen, Roll-ups, Lkw- oder Bauzaunbannern entstehen hier Taschen, Couch-Kissen oder Schlampermäppchen. Das Projekt basiert auf dem Gedanken der Nachhaltigkeit: Ein robustes Material wird nach seiner Verwendung von Menschen mit Behinderungen zu neuen Produkten recycelt – eine gelungene Kombination aus sozialen und ökologischen Aspekten! Interessierte können sich unter comebags.de näher informieren.

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JustiQ erfolgreich zu Ende gegangen: „glücklicher und gesünder als je zuvor“

1,1 Millionen Euro: So hoch war die Summe aus dem Europäischen Sozialfond (ESF) für das Programm „Jugend stärken im Quartier“ (JustiQ). Damit wurden von 2016 bis Juni 2022 Jugendliche und junge Erwachsene in Bruchsal gefördert. Die Lebenshilfe Bruchsal-Bretten begleitete 71 der rund 600 teilnehmenden jungen Menschen zwischen 12 und 26 Jahren.

Im Fokus des Programms standen Jugendliche und jungen Erwachsene, die aufgrund vielfacher Problemstellungen von den Angeboten der allgemeinen und beruflichen Bildung sowie der Arbeitsförderung nicht erreicht werden konnten. Im Fall der Lebenshilfe bedeutete das, dass eine bestehende oder absehbare Behinderung sowie Unterstützungsbedarf im Bereich Schule, Arbeit, zu Hause oder Freizeit bestehen mussten.

„Das Besondere an JustiQ war, dass wir sehr niederschwellig und frei Zugänge geschaffen haben“, sagt Sarah Daum von den Offenen Hilfen, die das Projekt zusammen mit einer Kollegin betreut hat. Und sie ergänzt: „So konnten wir Möglichkeiten aufzeigen, welches Potenzial in den Teilnehmenden steckt. Dadurch haben sie ihren eigenen Wert und ihre eigene Stärke erkannt und konnten sie ausschöpfen.“

Zum Zeitpunkt ihres individuellen Austritts aus dem Projekt hatten die Teilnehmenden mithilfe von JustiQ Folgendes erreicht:

  • Arbeitsvertrag: 18 Teilnehmende
  • Ausbildung/FSJ: 14 Teilnehmende
  • Teilhabe am Arbeitsleben (z. B. Werkstatt): 20 Teilnehmende
  • Schulbesuch: 10 Teilnehmende
  • unbekannt bzw. arbeitssuchend: 9 Teilnehmende

Ein Teilnehmer, der 2017 im Projekt aufgenommen wurde, bedankte sich im Juli 2022 mit folgenden Worten: „Ich war vor 4 Jahren in eurem Projekt. Ich wollte mich noch einmal bei euch Bedanken. Ich habe meine Ausbildung vor einer Woche erfolgreich beendet und bin Glücklicher und Gesünder als je zuvor. Ich habe das euch zu verdanken, denn ohne euch beide wäre ich nie nach Heidelberg gekommen zur Therapie und wäre auch nie in die Ausbildung im AAW (Arbeitskreis Aus- und Weiterbildung) gegangen.

Und ein anderer, der seit 2016 dabei war, schrieb ebenfalls im Juli 2022: „Ich kann dazu sagen, hätte ich damals Sarah und Elisa (Mitarbeiterin von JUSTIQ) nicht gehabt, wüsste ich heute ehrlich gesagt nicht, wo ich heute wäre, wahrscheinlich irgendwo unter der Brücke, aber wer weiß das schon. Durch JUSTIQ habe ich am Leben wieder teilgenommen und bin auch beruflich weiter gekommen. Ich  habe nach 5 Jahren Arbeitsamt wieder ins Berufsleben gefunden.“

Und an wen wenden sich Jugendliche und junge Erwachsene mit Unterstützungsbedarf nach Beendigung des Programms? Bereits während der Laufzeit von JustiQ hat die Lebenshilfe in Kooperation mit anderen Einrichtungen Anschlussmöglichkeiten erarbeitet. Zudem erhalten Menschen jeglichen Alters bei IDA (Individuelle Assistenz) – das parallel zu JustiQ bei der Lebenshilfe entstand – persönliche Begleitung und Hilfe.

Das Bild zeigt einen Teilnehmer von JustiQ, der sich - wie andere Teilnehmende auch - für die Ausstellung „Unsichtbar“ im Jahr 2019 porträtieren ließ.

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Herzlich willkommen! – Lebenshilfe Bruchsal-Bretten e. V. begrüßt neue Azubis

„Mir ist es wichtig, dass meine Arbeit einen Sinn hat“ – in diesem Punkt waren sich die neuen Azubis der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten einig. Sie trafen sich am 1. September zum Einführungstag mit Ausbildungsleiter Oliver Portugall. Mit dabei waren auch die sogenannten Mentorinnen und Mentoren. Sie arbeiten selbst bei der Lebenshilfe und werden den jungen Menschen während ihrer Ausbildung mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Sieben Heilerziehungspflegende bildet der Verein ab 2022 aus. Alle haben vorab ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder den Bundesfreiwilligendienst (BFD) bei der Lebenshilfe absolviert und kennen deshalb die Arbeit hier bereits gut. Die meisten von ihnen starteten nicht direkt von der Schule ins FSJ oder den BFD. Manche hatten vorher eine andere Ausbildung begonnen, andere hatten sogar bereits ein komplettes Studium absolviert. Die sieben sind sich nun sicher, mit der Ausbildung zum Heilerziehungspflegenden bei der Lebenshilfe die richtige Wahl getroffen zu haben.

Die Azubis werden in den Wohnheimen, Außenwohngruppen und Förder- und Betreuungsgruppen der Lebenshilfe an den Standorten Bruchsal, Bretten und Graben-Neudorf im Praxiseinsatz sein und das theoretische Wissen an den Fachschulen in Flehingen und Neckarbischofsheim erwerben. Einziger Wehmutstropfen unter den Azubis, die im Wohnheim für Menschen mit Behinderungen lernen: die Wochenend- und geteilten Dienste. Das sind Dienste, die aus Arbeitsabschnitten vor- und nachmittags bestehen. „Daran gewöhnt man sich schnell“, beruhigte eine Azubi, die nach ihrem FSJ und einem kurzen Ausflug an eine Hochschule seit mehreren Monaten in einem Wohnheim jobbt. Dass es im Anschluss an die Ausbildung auch viele Bereiche mit „normalen Arbeitszeiten“ gibt, berichtete zudem Mentor Steffen Kaps. Er betreut als Heilerziehungspfleger Menschen mit Behinderungen im sogenannten „Ambulant Betreuten Wohnen“.

Die Motivation, die Erwartungen, aber auch die persönlichen Lernfelder, die die Azubis an diesem Einführungstag äußerten, fließen mit in ein neues Ausbildungskonzept ein. Dieses erarbeitet Oliver Portugall gemeinsam mit einem Arbeitskreis bis September 2023. Davon werden dann auch die aktuellen Azubis profitieren.

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Auf dem Neckar

„Schiff ahoi“ hieß es am Sonntag für zehn Menschen mit Behinderungen. Im Rahmen eines Angebots der Offenen Hilfen war die Gruppe mit Öffentlichen Verkehrsmitteln an die Heidelberger Neckarstaden gefahren. Von dort schipperten sie mit einem Fahrgastschiff entlang der Burgenstraße nach Neckarsteinach und zurück. Drei Stunden dauerte die Fahrt durch das eindrucksvolle Flusstal. Nach einem Stadtbummel durch die Heidelberger Altstadt inklusive Stopp bei der Eisdiele ging es zurück – etwas müde, aber definitiv glücklich!

Bei welchen Angeboten es in diesem Jahr noch freie Plätze gibt, erfahren Sie im aktuellen Newsletter der Offenen Hilfen. Hier finden Sie auch Einblicke in die Aktivitäten für nächstes Jahr und erste Anmeldemöglichkeiten. Zum Abonnieren des Newsletters schicken Sie bitte einen E-Mail mit entsprechender Information an: offenehilfen@lebenshilfe-bruchsal.de.

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Heißes und Kaltes in Graben-Neudorf

Da das Sommerfest zum dritten Mal in Folge pandemiebedingt nicht stattfinden konnte, wurde in der Betriebsstätte I in Graben-Neudorf stattdessen Anfang Juli zum Mittagessen gegrillt. Neben Fleisch und Würstchen gab es unter anderem Eis als Nachtisch. Verteilt wurde die kühle Erfrischung auch von Maximilian Decker (im Bild 2. v. re.). Er hatte 2015/16 hier ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. Inzwischen hat er sich mit einer Immobilienfirma selbstständig gemacht. Mit seinem Arbeitseinsatz und zusätzlich einer Geldspende in Höhe von 1.000 Euro wollte er den Menschen vor Ort etwas zurückgeben. Mehr über Maximilian Decker und sein FSJ finden Sie in der nächsten Ausgabe des Lebenshilfe-Magazins.

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Spiel und Spaß mit Freund und Helfer

In Polizeifahrzeugen mitfahren, Vorführungen mit Diensthunden und -pferden sehen oder an einer von vielen Spielaktionen teilnehmen? Der Bruchsaler Kindertag des Polizeipräsidium Einsatz und der Hochschule für Polizei am 28. Juli machte das möglich. Die Lebenshilfe gestaltet das Mitmachprogramm auf dem Gelände in der Dittmannswiesen dieses Jahr wieder tatkräftig mit.
Der Leiter der Offenen Hilfen, Martin Scholl, hatte zusammen mit anderen Mitarbeitenden einen Kettcar-Parcours, den Menschenkicker und einen Infostand aufgebaut. Der schattige Standplatz zog bei Temperaturen um 30 ºC Groß und Klein zum Verweilen an. Wer am Lebenshilfe-Glücksrad dann noch ein Trinkerle vom CAP-Markt gewann, konnte sich ausgeruht und gestärkt in eine Partie Kicker stürzen. Auch sechs Ferienkinder der Offenen Hilfen waren vor Ort und unternahmen unter anderem eine Fahrt in einem gepanzerten Sonderfahrzeug.

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Keine realitätsfernen Abgrenzungen!

Die Beschäftigten der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten in den besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe und auch die Vorstände der Einrichtung sind verärgert. Die Mitarbeitenden fühlen sich ungerecht behandelt. „Wir hatten die gleichen Belastungen wie im Pflegebereich“, sagen sie. Aber sie erhielten keine Bonuszahlungen nach den Beschlüssen von Bundestag und Bundesrat. „Ist unser Engagement für die uns anvertrauten Menschen weniger wert?“ fragen sie. Es ist nicht nur der entgehende Geldbetrag, der sie wütend macht, sondern auch die fehlende Anerkennung ihrer Arbeitsleistung. Sven Hecker, Wohnheimleiter und stellvertretender Bereichsleiter „Wohnen“, kann sich bei diesem Thema in Rage reden: „Die Menschen mit Behinderung, die in unseren Wohnheimen zu Hause sind, konnten bei Corona-positiv nicht in den Werkstätten arbeiten und mussten in Quarantäne. Wir haben sie dann beschäftigt und begleitet.“ Ferner mussten auch in der Eingliederungshilfe alle Corona-Verordnungen umgesetzt werden - genauso wie in den Krankenhäusern und Pflegeheimen. Dadurch war ein erhöhter Betreuungsaufwand nötig. Auch die psychische Belastung der Beschäftigten durch die ständige Angst vor einer Ansteckung war enorm. Weil aber die Wohnheime zur Eingliederungshilfe gehören und nicht zur Pflege, erhalten die dort Beschäftigen keinen Bonus. „Dies schafft Ungleichheit und Unmut zwischen den Arbeitsbereichen“, sagt Bernd Gärtner, einer der Vorstände der Lebenshilfe, der unter anderem für die Wohnheime zuständig ist. Nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die der Pflege zuzurechnen sind, erhalten den Bonus in Höhe von bis zu 550 Euro. „Diese Ungleichbehandlung bei gleicher Belastung ist nur schwer zu vermitteln und überhaupt nicht nachzuvollziehen“, sagt er. „Offensichtlich kennt die Politik die hohen Anforderungen in der Eingliederungshilfe nicht und berücksichtigt sie nicht angemessen.
Die genannten Beschäftigten hatten in der Pandemie eine zentrale Rolle. Wenn Menschen mit Behinderung nicht in ihren Werkstätten arbeiten konnten, fehlte die Struktur im Tagesablauf. Familienbesuch war ebenfalls nicht möglich. Die Mitarbeitenden haben die Bewohner deshalb mit großem Aufwand und Einfühlungsvermögen betreut. „Wir fühlten uns wie in einem Dauerregen und man bietet uns keinen Schirm an“, sagt Antonina Keller, Wohnheimleiterin. Die Forderung lautet deshalb „Bonuszahlung für alle, die im sozial-pflegerischen Bereich tägig sind und keine Ungleichbehandlung nach realitätsfernen Abgrenzungen.“

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Gemeinsam unschlagbar

Unter diesem Motto standen die Nationalen Spiele der Special Olympics in Berlin

Vom 19.-24.Juni fanden in Berlin die Nationalen Sommerspiele statt. Mehr als 4300 Sportler*innen und Sportler mit geistiger oder mehrfacher Behinderung gingen in 20 Sportarten bei den Wettbewerben an den Start. Die Lebenshilfe Bruchsal-Bretten e. V. nahm mit 9 Sportlern in den Sportarten Boccia und Rollerskating teil und kam mit viel Edelmetall im Gepäck zurück. Bei einem kleinen Empfang im Garten der Lebenshilfe in Bruchsal ließen alle Beteiligten die schönsten Momente Revue passieren.

So erzählte Alexander vom Teamwettbewerb. Ein Spielrückstand von 7:1 wurde innerhalb von 14 Minuten mit Disziplin, Strategie und spektakulären Würfen letztendlich mit 7:8 gewonnen. Auch das Finalspiel gegen die Freunde aus Baden -Baden wurde souverän gewonnen und alle konnten Gold mit nach Hause nehmen. Die Boccianer*innen Karen Linß, Alexander Walschburger, Vanessa Gärtner, Julia Simianer und Jenny Dörr erhielten im Einzel 3x Silber, 1x Bronze und 1x Platz 5. In der Disziplin Roller Skating erzielten Elis de Vita, Corina Heilig und Anna-Lena Nagel insgesamt 3x Gold, 2x Silber, 2x Bronze und 2x Platz 4 im Racing 100 m, 300 m, 500 m und dem Staffelwettbewerb. Hier wurde mit gezielten Überholmanövern der Medaille entgegengefahren.

Auch außerhalb der Wettkämpfe gab es viel schöne Momente, wie die Eröffnungsfeier in der „Alten Försterei“, die Athletendisco am Brandenburger Tor, sowie die Abschlussfeier, die ebenfalls mit tollem Feuerwerk am Brandenburger Tor stattfand.

Gemeinsam konnte das Team am letzten Tag Berlin erkunden. Der Besuch der Kuppel des Bundestages war für alle sehr beeindruckend, sowie die anschließende Schiffsfahrt, bei der es sehr heiß war. Für alle waren es erlebnisreiche Tage, bei denen das Zusammensein im Vordergrund stand.

Der Vorstand Herr Kaupisch bedankte sich bei den Sportler*innen und Trainer*innen für ihren Einsatz und wünschte für die Zukunft viel Erfolg.

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