Aus Integration wird Inklusion: ein Besuch bei John Deere in Bruchsal
„Inklusion ist schon lange ein Thema bei uns“, sagt Silke Schäfer, Schwerbehindertenvertrauensfrau und Betriebsrätin bei John Deere in Bruchsal. Sechs Menschen mit Behinderungen arbeiten derzeit beim Innovationsführer von Land-, Forst- und Baumaschinen sowie Maschinen für die Rasen- und Grundstückspflege. Sie werden von der Lebenshilfe begleitet und haben die Möglichkeit, im realen Arbeitsumfeld tätig zu sein. Diese Initiative führte erfreulicherweise schon zu festen Arbeitsverhältnissen im europäischen Ersatzteilzentrum bei John Deere in Bruchsal.
Diese Beschäftigungsart nennt sich bei John Deere in Bruchsal „Betrieblich Integrierte Werkstattarbeitsplätze“, kurz BIWA. „Die Lebenshilfe-Mitarbeitenden gehören selbstverständlich zu unserem Team dazu, wir machen keine Unterschiede“, erläutert die Schwerbehindertenvertrauensfrau und John-Deere-Betriebsrätin. Deswegen klingt es erst einmal logisch, dass die „BIWAs“ Ende vergangenen Jahres zum ersten Mal an der Wahl der Schwerbehindertenvertretung (SBV) von John Deere teilnehmen durften. Faktisch sind Lilli Stab, die die sechs als Lebenshilfe-Jobcoach im European Parts Distribution Center betreut, in Deutschland keine weiteren Fälle einer solchen Wahlberechtigung bekannt.
Bis zur Teilnahme an der SBV-Wahl war es dann auch ein längerer Weg: Informationen mussten gesammelt, das dazugehörige Gesetz und mögliche rechtliche Probleme geprüft werden. Zudem wurden Erläuterungen zur Wahl für die Menschen mit Behinderungen in „leichte Sprache“ übersetzt. Für persönliche Fragen der sechs Wahlneulinge standen Silke Schäfer und Lilli Stab im Vorfeld zur Verfügung. Und auch in Zukunft soll es bei John Deere regelmäßige Treffen und einen geschützten Raum für die Fragen der BIWAs zur SBV geben.
„Das Thema Inklusion ist sehr komplex und ein globales und lokal wichtiges Anliegen von John Deere. Vielfalt, Gleichbehandlung & Inklusion (Diversity, Equity & Inclusion DE&I) sind entscheidend, um erfolgreich diverse und funktionsfähige Organisationen zu schaffen und dadurch Innovation, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit im Unternehmen zu stärken. Auch hier gilt: Wir befinden uns im Wandel; aber ein weiterer Schritt, dass aus Integration Inklusion wird, ist getan“, fasst Silke Schäfer zusammen.
Im Bild (von links nach rechts): Silke Schäfer (Schwerbehindertenvertrauensfrau und Betriebsrätin bei John Deere), Lilli Stab (Jobcoach bei der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten)