JustiQ erfolgreich zu Ende gegangen: „glücklicher und gesünder als je zuvor“

1,1 Millionen Euro: So hoch war die Summe aus dem Europäischen Sozialfond (ESF) für das Programm „Jugend stärken im Quartier“ (JustiQ). Damit wurden von 2016 bis Juni 2022 Jugendliche und junge Erwachsene in Bruchsal gefördert. Die Lebenshilfe Bruchsal-Bretten begleitete 71 der rund 600 teilnehmenden jungen Menschen zwischen 12 und 26 Jahren.

Im Fokus des Programms standen Jugendliche und jungen Erwachsene, die aufgrund vielfacher Problemstellungen von den Angeboten der allgemeinen und beruflichen Bildung sowie der Arbeitsförderung nicht erreicht werden konnten. Im Fall der Lebenshilfe bedeutete das, dass eine bestehende oder absehbare Behinderung sowie Unterstützungsbedarf im Bereich Schule, Arbeit, zu Hause oder Freizeit bestehen mussten.

„Das Besondere an JustiQ war, dass wir sehr niederschwellig und frei Zugänge geschaffen haben“, sagt Sarah Daum von den Offenen Hilfen, die das Projekt zusammen mit einer Kollegin betreut hat. Und sie ergänzt: „So konnten wir Möglichkeiten aufzeigen, welches Potenzial in den Teilnehmenden steckt. Dadurch haben sie ihren eigenen Wert und ihre eigene Stärke erkannt und konnten sie ausschöpfen.“

Zum Zeitpunkt ihres individuellen Austritts aus dem Projekt hatten die Teilnehmenden mithilfe von JustiQ Folgendes erreicht:

  • Arbeitsvertrag: 18 Teilnehmende
  • Ausbildung/FSJ: 14 Teilnehmende
  • Teilhabe am Arbeitsleben (z. B. Werkstatt): 20 Teilnehmende
  • Schulbesuch: 10 Teilnehmende
  • unbekannt bzw. arbeitssuchend: 9 Teilnehmende

Ein Teilnehmer, der 2017 im Projekt aufgenommen wurde, bedankte sich im Juli 2022 mit folgenden Worten: „Ich war vor 4 Jahren in eurem Projekt. Ich wollte mich noch einmal bei euch Bedanken. Ich habe meine Ausbildung vor einer Woche erfolgreich beendet und bin Glücklicher und Gesünder als je zuvor. Ich habe das euch zu verdanken, denn ohne euch beide wäre ich nie nach Heidelberg gekommen zur Therapie und wäre auch nie in die Ausbildung im AAW (Arbeitskreis Aus- und Weiterbildung) gegangen.

Und ein anderer, der seit 2016 dabei war, schrieb ebenfalls im Juli 2022: „Ich kann dazu sagen, hätte ich damals Sarah und Elisa (Mitarbeiterin von JUSTIQ) nicht gehabt, wüsste ich heute ehrlich gesagt nicht, wo ich heute wäre, wahrscheinlich irgendwo unter der Brücke, aber wer weiß das schon. Durch JUSTIQ habe ich am Leben wieder teilgenommen und bin auch beruflich weiter gekommen. Ich  habe nach 5 Jahren Arbeitsamt wieder ins Berufsleben gefunden.“

Und an wen wenden sich Jugendliche und junge Erwachsene mit Unterstützungsbedarf nach Beendigung des Programms? Bereits während der Laufzeit von JustiQ hat die Lebenshilfe in Kooperation mit anderen Einrichtungen Anschlussmöglichkeiten erarbeitet. Zudem erhalten Menschen jeglichen Alters bei IDA (Individuelle Assistenz) – das parallel zu JustiQ bei der Lebenshilfe entstand – persönliche Begleitung und Hilfe.

Das Bild zeigt einen Teilnehmer von JustiQ, der sich - wie andere Teilnehmende auch - für die Ausstellung „Unsichtbar“ im Jahr 2019 porträtieren ließ.

Zurück