Wegweisendes Wohnprojekt

Neue Außenwohngruppe in Graben-Neudorf wurde eingeweiht

Heute hier morgen dort – das Thema des Umzugs griff der Chor der Lebenshilfe-Betriebsstätte (Leitung: Michael Börzel) schon bei der Eröffnung auf: Galt es doch, die neue Außenwohngruppe in der Graben-Neudorfer Ingeborg-Bachmann-Str. ihrer Bestimmung zu übergeben. Oliver Stellberg, Architekt und Bauträger begrüßte alle Gäste  in einem eigens zur Einweihung gestellten Festzelt. In seiner launigen Rede ging Stellberg auf die sehr kurze Bauphase von 13 Monaten ein, die sogar vor dem gesetzten Termin, im April, fertiggestellt wurde. (Die Bewohner können damit bereits Mitte Februar einziehen.) Ziel sei es gewesen,  bezüglich der Ausstattung und Energieeffizienz, ein Aushängeschild zu schaffen, so der Bauunternehmer. Aufgrund der Mischnutzung mit der Wohngruppe im Erdgeschoss und je drei Eigentumswohnungen in den Folgegeschossen mussten die „Statiker sehr kreativ sein“.

Insgesamt seien es nur 250 Bautage für ein Mehrfamilienhaus mit 9 Parteien gewesen. Er dankte allen am Bau beteiligen Partnerfirmen, Handwerkern sowie seinen Mitarbeitern. Die neue AWG verfügt über 260 qm Wohnfläche für 7 Bewohner sowie barrierefreie Sanitärräume. Somit wohnten Menschen mit und ohne Behinderung in dem Mehrfamilienhaus zusammen. „Dieses Projekt  ist sicherlich wegweisend für kommende Vorhaben und nach unseren Informationen auch bisher einmalig in der näheren Umgebung. Darauf sind wir sehr stolz“, betonte Stellberg.

Der erste Vorsitzende der Lebenshilfe, Thomas Deuschle, betonte die Förderung eines selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Lebens sowie die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben als zentrale Zielsetzung  der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten. Die vorherige AWG in der Bahnhofstraße sei nicht barrierefrei gewesen und entsprach nicht mehr den notwendigen, aktuellen Standards für eine Betreuung, so Deuschle. Alle Bewohner brächten ein gewisses Maß an Eigenverantwortung mit. Fachpersonal sei regelmäßig vor Ort, fördere mit individueller Betreuungsarbeit die Bewohner und sorge über die Betreuungskontakte für deutlich mehr Lebensqualität, erläuterte Deuschle. Als „mustergültiges Integrationskonzept“ bezeichnete er das Wohnprojekt.

Margit Freund, Sozialdezernentin im Landratsamt, überbrachte die Glückwünsche des Landrats. Sie stellte die Besonderheit heraus; es sei die erste Wohngruppe der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten, die in einem „normalen Mehrfamilienhaus umgesetzt wurde“. So könnten die Menschen dort bleiben, wo sie verwurzelt seien.

Wolfgang Bauer verwies auf die Aufwertung des neuen Wohngebiets „Mitte Ost IV.“ und dankte Stellberg für die Übernahme sozialer Verantwortung. Das sei in der Unternehmerschaft nicht selbstverständlich.

Anschließend erfolgte die Segnung der Räumlichkeiten durch Ulrike Bartl (ev. Kirche) und Anna-Maria Schäfer (kath. Kirche). Danach konnten sich die Gäste die hellen und freundlichen Räume anschauen. „Gemütlich“ und „sehr schön“ war dann auch von den begeisterten Besuchern zu vernehmen. Mit kulinarischen Leckereien verwöhnte das Cateringteam der Lebenshilfe (Leitung: Kristina Sax) die Anwesenden. (Bildquelle: A2-Marketing & Design)

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